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Freitag, 28. Mai 2010






Lebe ich schon ganz hier . . eher nein . . 
komme ich gerade an? . . wohl ja. Träum ich, wach ich? 

Auf meiner derzeitigen allein bewohnten Insel 
kommen mir  öfter mal  solche Gefühle und Gedanken  . . 



Ich finde dann doch immer wieder etwas,
was mich interessiert und ja, ablenkt. 
Das mag sich seltsam anhören, aber so ist es. 
Es ist halt eine Übergangszeit und die ist . .
raus aus . .  und rein in . .  in jeder Hinsicht.
Und zwar wörtlich . . lach: 
manches Mal möchte ich wirklich aus meiner Haut fahren, 
und es will mir scheinen, ich könne es keine Sekunde länger hier 
und in mir und überhaupt ertragen und dann auch wieder . .
freue ich mich und bin aufgeregt,  in mir und hier zu sein.
Freude am Sein, darum geht´s ja.

Da wird sich noch einiges tun und das kann schnell gehen,
schneller als mein menschlicher Verstand das kennen gelernt hat 
und für möglich halten würde.
Und damit hat die Bestandaufnahme auch schon wieder ein Ende.

Im Moment habe ich den Virus des Zitierens eingefangen, 
der liegt mir näher als eigene Worte . . 
 . . . und solche Viren sind letztlich harmlos,
bis dann von selbst wieder was kommen möchte.


Copyright © Sri Aurobindo Ashram Trust 1990-2023

Satprem fragt Mirra:


in bezug auf ein altes Entretien vom 14. März 1951
Ich möchte dir eine sehr einfache Frage stellen. Du sagst: "Wenn man dauernd das Gefühl hätte, daß unter allen Umständen stets das Beste geschieht, würde man keine Angst haben ..." Geschieht denn wirklich unter allen Umständen immer das Beste?
Mirra."Es ist das Beste in Anbetracht des Zustands der Welt - 
kein absolut Bestes.
Man muß zwei Dinge beachten: auf totale und absolute Weise geschieht in jedem Augenblick das Bestmögliche für das göttliche Ziel des Ganzen; und für den, der sich bewußt auf den göttlichen Willen ausrichtet, ist es das Hilfreichste für seine eigene göttliche Verwirklichung.
Ich glaube, das ist die korrekte Erklärung.
Für das Ganze geschieht immer und in jedem Augenblick das Hilfreichste für die göttliche Evolution. Und für den einzelnen, der sich bewußt auf das Göttliche ausrichtet, ist es das Beste für die Vervollkommnung der Vereinigung.
Dabei darf man allerdings nicht vergessen, daß sich alles dauernd ändert, daß es kein statisches Bestes ist. Es ist ein Bestes, das, wenn man es bewahren wollte, einen Augenblick später nicht mehr das Beste wäre. Und weil das menschliche Bewußtsein immer die Tendenz hat, was es gut findet oder für gut erachtet, statisch halten zu wollen, kommt es zum Schluß, daß dieses "Beste" nicht faßbar ist. Dieser Versuch, es festhalten zu wollen, verfälscht die Dinge.
(Schweigen)
Ich vertiefte mich in dieses Problem, als ich die Haltung Buddhas verstehen wollte, der der Manifestation ihre Unbeständigkeit vorwarf. Für ihn bedeutete Vollkommenheit Beständigkeit. In seinem Kontakt mit dem manifestierten Universum hatte er einen ständigen Wandel beobachtet. Er schloß daraus, daß die manifestierte Welt unvollkommen sei und verschwinden müsse. Da es diesen Wandel (die Unbeständigkeit) im Nichtmanifestierten nicht gibt, hielt er das Nichtmanifestierte für das wahre Göttliche. Als ich mich auf diesen Punkt konzentrierte, sah ich auch, daß seine Feststellung korrekt war: Die Manifestation ist absolut unbeständig, sie befindet sich in ständiger Wandlung.
Aber in der Manifestation besteht die Vollkommenheit darin, der essentiellen göttlichen Bewegung durch eine Bewegung der Transformation oder der Entfaltung zu folgen, während alles, was zur unbewußten oder tamasischen Schöpfung gehört, sein Dasein unverändert erhalten will, anstatt im stetigen Wandel fortzudauern.
Deshalb vertraten gewisse Denker die Ansicht, daß die Schöpfung das Ergebnis eines Irrtums sein müsse. Allerdings findet man alle möglichen Vorstellungen: die vollkommene Schöpfung, dann ein "Fehler", der den Irrtum säte; die Schöpfung selbst als eine niedere Bewegung, die enden muß, da sie begonnen hat; und schließlich die Konzeption der Veden, wie sie uns Sri Aurobindo dargestellt hat, als eine fortschreitende und unendliche - unbegrenzte und unendliche - Entfaltung oder Entdeckung des Ganzen durch Ihn selbst ... Natürlich sind all dies menschliche Umschreibungen. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge, solange man sich menschlich ausdrückt, bleibt es bei einer menschlichen Umschreibung. Aber je nach dem Ausgangspunkt des menschlichen Interpreten (je nachdem, ob man davon ausgeht, daß es sich um einen anfänglichen "Irrtum" oder einen "Unfall" in der Schöpfung oder seit Anbeginn um den bewußten höchsten Willen in fortschreitender Entfaltung handelt) sind die Schlußfolgerungen, oder was sich in der yogischen Haltung niederschlägt, verschieden ... Es gibt Nihilisten, "Nirvanisten" und Illusionisten, es gibt all die Religionen, die wie die christliche eine teuflische Intervention in der einen oder anderen Form voraussetzen, und es gibt den reinen Vedismus der ewigen Entfaltung des Höchsten in einer fortschreitenden Objektivierung. Und je nach Neigung vertritt man dies oder das oder jenes oder Nuancen davon. Aber wenn man Sri Aurobindos Auffassung eines fortschreitenden Universums folgt, die er als die umfassendste Wahrheit empfunden hat, muß man sagen, daß sich in jedem Augenblick das für die Entfaltung des Ganzen Bestmögliche ereignet. Das ist absolut logisch. Ich glaube, daß alle Widersprüche lediglich von einer mehr oder weniger ausgeprägten Neigung zu der einen oder anderen dieser verschiedenen Haltungen herrühren. Natürlich können all die Denker, die die Intervention einer "Ursünde" oder eines "Fehlers" und den daraus resultierenden Konflikt zwischen rückwärts und nach vorn gerichteten Kräften voraussetzen, diese Möglichkeit bestreiten. Dazu kann man nur sagen, daß sich für den, der sich spirituell auf den höchsten Willen oder die höchste Wahrheit ausrichtet, in jedem Augenblick notwendigerweise das für seine persönliche Verwirklichung Beste ereignet - das gilt in jedem Fall. Ein unbedingtes Bestes kann nur jener akzeptieren, der das Universum als eine Entfaltung, als ein Bewußtwerden des Höchsten durch Ihn selbst betrachtet.
(Schweigen)
In Wirklichkeit sind all diese Dinge völlig unwichtig, denn das, was ist, übersteigt in jeder Hinsicht gänzlich und absolut alles, was sich das menschliche Bewußtsein darüber vorstellen kann. Man kann erst wissen, wenn man aufhört, menschlich zu sein. Aber sobald man sich ausdrückt, wird man wieder menschlich, und man hört auf zu wissen.
Das ist unbestreitbar.
Wegen dieser Unfähigkeit ist es eigentlich zwecklos, das Problem um jeden Preis auf etwas reduzieren zu wollen, was dem menschlichen Verständnis zugänglich ist. Es ist daher sehr weise, mit Théon zu sagen: "Wir sind hier; wir haben eine Arbeit zu verrichten; und es kommt einzig darauf an, sie so gut wie möglich zu tun, ohne uns um das Warum oder das Wie zu kümmern." Warum ist die Welt so, wie sie ist?... Wenn wir fähig geworden sind zu verstehen, werden wir verstehen.
In praktischer Hinsicht ist das offensichtlich.
Jeder nimmt eben eine Position ein ... Ich habe hier alle möglichen Beispiele, eine kleine Mustersammlung aller Haltungen, und ich sehe die Reaktionen sehr deutlich. Ich sehe eine einzige gleichbleibende Kraft in dieser Mustersammlung handeln und natürlich verschiedene Wirkungen hervorrufen; aber diese "verschiedenen" Wirkungen sind für eine tiefe Schau sehr oberflächlich. Es ist nur: "Sie denken gern so, also denken sie so." Aber in Wirklichkeit berührt das den inneren Weg, die innere Entwicklung, die essentielle Schwingung überhaupt nicht. Der eine strebt aus vollem Herzen zum Nirvana, der andere mit ganzer Zielstrebigkeit zur supramentalen Manifestation, und für beide ist das Ergebnis auf der Schwingungsebene fast dasselbe. Es ist eine ganze Masse von Schwingungen, die sich mehr und mehr darauf vorbereitet ..., das zu empfangen, was sein muß.
Es gibt einen Zustand, einen im wesentlichen pragmatischen, spirituell pragmatischen Zustand, in dem die Metaphysik von allen menschlichen Nichtigkeiten die nichtigste ist."




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